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Against White FeminismOverlay E-Book Reader

Against White Feminism /
Wie weißer Feminismus Gleichberechtigung verhindert

Autor: Rafia Zakaria

Übersetzt von: Simoné Goldschmidt-Lechner
Deutsch
2022 - Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG

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€ 12,99

Inhalt

Kurztext / Annotation
Rafia Zakarias Grundlagentext zu weißem Feminismus im Taschenbuch.
Alle Frauen brauchen Feminismus, aber der Feminismus schließt nicht alle Frauen ein. Diese vielbeachtete, brillante Polemik weist den Weg zu wahrer Gleichberechtigung.
Seit Beginn der Frauenbewegung gibt eine bestimmte Art Frauen den Ton an: bürgerliche Frauen aus westlichen Nationen, die vor allem eins sind - 'weiß'. Doch während sie in Vorstandspositionen aufsteigen, bleibt politische Unterstützung für alle anderen Frauen aus.
Rafia Zakarias brillante Polemik enthüllt das rassistische Erbe der Frauenbewegung. Sie zeigt, wie der Wunsch nach Gleichberechtigung auf Vorurteilen und Ausbeutung fußt und wie ein gemeinschaftlicher Kampf für politische Teilhabe aussehen kann.

Rafia Zakaria ist Autorin, Anwältin und Aktivistin. Sie setzt sich weltweit für Menschenrechte ein. Von 2009 bis 2014 war sie Teil des Aufsichtsrates von Amnesty International USA. Artikel von ihr erschienen u.a. im Guardian und der New York Times. Zakaria wuchs in Karatschi auf und lebt heute in Pakistan und den USA.

Textauszug
1

Am Anfang waren weiße Frauen

2007 schrieb die viel gelobte feministische Dramaturgin Eve Ensler einen Essay für die Zeitschrift Glamour. Der Artikel beginnt mit »Ich bin gerade aus der Hölle zurückgekehrt« und berichtet von ihrem Besuch in der Demokratischen Republik Kongo, wo sie »Mädchen im Alter von neun Jahren« getroffen hatte, »die von Gruppen von Soldaten vergewaltigt worden waren«.

Dem Titel nach handelt der Artikel von »Frauen, die dem Tod überlassen wurden - und dem Mann, der sie rettet«, aber das wird nicht sofort klar. Selbst während sie die Qualen der kongolesischen Frauen schildert, gelingt es Ensler, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. »Wie kann ich diese Geschichten vermitteln?«, fragt sie. »Wie kann ich das erzählen ... ?«

»Ich bleibe eine Woche in Panzi. Die Frauen stehen Schlange, um mir ihre Geschichten zu erzählen.« Nachdem sie gerade eine schreckliche Geschichte über »Alfonsine« erzählt hat, schreibt sie, anstatt den Leser:innen die Gelegenheit zu geben, über diese Geschichte nachzudenken: »Ich betrachte Alfonsines zierlichen Körper und stelle mir die Narben unter ihrer bescheidenen weißen Kleidung vor. Ich stelle mir das rekonstruierte Fleisch vor, die Qualen, die sie erlitt, nachdem sie angeschossen wurde. Ich höre aufmerksam zu. Ich kann kein bisschen Bitterkeit oder Rachsucht entdecken.« Wenn sie über die Operationen schreibt, die notwendig sind, um die Fisteln zu behandeln, unter denen so viele weibliche Opfer leiden, stellt Ensler sich erneut in den Mittelpunkt und schreibt: »Ich bin bei einer typischen Operation dabei ... Ich kann die Fistel sehen.« Und so weiter.

Enslers wiederholte Betonung ihrer eigenen Aktionen und Erlebnisse und die Dezentralisierung der Erlebnisse und Aktionen betroffener Personen deutet stark darauf hin, dass sie die entscheidende Rolle aufzeigen will, die sie, eine weiße Frau, im Leben dieser Frauen spielt. Es geht ihr darum, die Glamour-Leser:innenschaft einzubeziehen: Diese wird aufgefordert, dem Präsidenten des Kongo zu schreiben oder über Enslers Website für das Krankenhaus und das Rehabilitationszentrum zu spenden, in dem die Vergewaltigungsopfer behandelt werden und in dem »sie lernen werden, politische Leitfiguren zu werden«.

Enslers Artikel in der Glamour zeigt, wie sich der White Savior Complex, der weiße Retter:innenkomplex, mit dem Feminismus im 21. Jahrhundert überschneidet. Eine weiße Frau übernimmt die Aufgabe, für vergewaltigte und misshandelte »andere« Frauen zu sprechen, und positioniert sich selbst als ihre Retterin, als Vermittlerin, durch die die Emanzipation fließen muss. Der Artikel ist auch ein Beispiel dafür, wie die Not von »anderswo« als Vorlage dient, an der die Erfolge von westlichen Frauen gemessen werden können. Die Leser:innen des Artikels werden dazu ermutigt, zu dem Schluss zu kommen, dass es ihnen »doch so gut geht«, und traurig den Kopf über die Lebensumstände von Frauen in weniger zivilisierten Teilen der Welt zu schütteln.

Es ist bemerkenswert, dass das Benennen oder Verschweigen der Identität von Frauen of Color ganz nach dem Belieben der weißen Frauen erfolgt, die diese Art von Geschichten erzählen. In Fällen, in denen Menschen namentlich erwähnt werden sollten, z.B. die Krankenschwestern und anderes medizinisches Personal (was aber von der zentralen Rolle der weißen Frau als Retterin ablenken könnte), werden sie ausgelassen; in anderen Fällen, in denen Diskretion hilfreich wäre - so hätten zum Beispiel Opfer wie »Nadine« nicht fotografiert werden müssen -, wird uns mitgeteilt, dass sie zugestimmt hätte, fotografiert zu werden, wenn ihr Name geändert wird.

Der von der Bill and Melinda Gates Foundation herausgegebene Jahresbrief 2020 ist ein weiteres Beispiel für dieses kalkulierte un

Beschreibung für Leser
Unterstützte Lesegerätegruppen: PC/MAC/eReader/Tablet

Buchdetails

Titel: Against White Feminism
Untertitel:Wie weißer Feminismus Gleichberechtigung verhindert
Untertitel:Übersetzt von: Simoné Goldschmidt-Lechner
Autor:Rafia Zakaria
Verlag: Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
Erscheinungsjahr:2022
Sprache:Deutsch
288 Seiten
ISBN-13: 978-3-446-27374-0

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